Europäische Zentralbank (EZB), längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) (European Central Bank (ECB) Targeted Long Term Refinancing Operations (TLTRO))

Mit den "Targeted Long-Term Refinancing Operations" (LTRO) der Europäischen Zentralbank sollen Geschäftsbanken in der Eurozone langfristige Finanzierungen zu attraktiven Konditionen angeboten werden. Diese Mittel sollen die Kreditvergabe an die Realwirtschaft anreizen.

Das TLTRO-Programm wurde am 5. Juni 2014 gestartet. Eine zweite Serie (TLTRO II) startete am 10. März 2016. Diese Maßnahmen wurden ergriffen, um die gegenwärtige Geldpolitik der EZB durch die Stimulierung der Bankkredite in der Eurozone zu stärken. Der zielgerichtete Charakter des Programms hängt damit zusammen, dass Mittel an Geschäftsbanken nur unter der Bedingung vergeben werden, dass sie an nicht-finanzielle Organisationen und Haushalte (Einzelpersonen) ausgeliehen werden.

Diese Operationen dienen der Finanzierung der Eurozone. Es wird erwartet, dass das Wachstum der Kreditvergabe die industrielle Aktivität und die Konsumausgaben erhöhen wird. Das allgemeine Ziel solcher Operationen ist es, die Inflation auf das Zielniveau zu heben und die Wirtschaft des Euroraums anzukurbeln.

Der im TLTRO II anzuwendende Zinssatz hängt vom Kreditverhalten der beteiligten Banken ab. Je mehr Kredite die Banken an nicht-finanzielle Kapitalgesellschaften und Haushalte vergeben, desto attraktiver wird der Zinssatz für ihre TLTRO II-Anleihen. Kredite an private Haushalte für den Hauskauf sind jedoch ausgeschlossen.

Das Wachstum der angestrebten Refinanzierungswerte deutet auf eine Ausweitung der finanziellen Lockerung hin. Ein Anstieg der TLTRO führt zu einer steigenden Inflation und gilt als negativ für den Euro.