
Technische Analyse: Wie analysieren wir?
Einleitung
Beim Blick in verschiedene Veröffentlichungen, die sich irgendwie mit der Anwendung von technischer Analyse beschäftigen, stoßen wir auf viele Informationen, die einen einerseits einfach kalt lassen und andererseits den Wunsch wecken, doch etwas dazu zu sagen. Und aus diesem Wunsch heraus ist dieser Beitrag entstanden, der zunächst einmal den Versuch wagen möchte, unsere Handlungen und Ergebnisse mit Hilfe einer bestimmten Analysemethode erneut zu analysieren.
Neuzeichnung
Wenn man sich die Kommentare zu Indikatoren betrachtet, die auf https://www.mql5.com/de/code zu finden sind, stellt man schnell fest, dass die überwiegende Mehrheit der Anwender diesen Indikatoren extrem negativ gegenübersteht, deren zuvor berechnete Werte sich verändern und während der Bildung des nächsten Bars neu gezeichnet werden.
Sobald klar wird, dass der Indikator neu gezeichnet wird, interessiert er niemanden mehr. Diese Haltung gegenüber der Neuzeichnung von Indikatoren ist oft ziemlich nachvollziehbar, doch in manchen Fällen ist eine derartige Neuzeichnung gar nicht so schlimm, wie es zunächst den Anschein hat. Und dies versuchen wir durch die Analyse des einfachsten SMA (einfacher gleitender Mittelwert) zu zeigen.
In Abbildung 1 zeigt die blaue Farbe die Impulseigenschaften des Niedrig-Kurs Filters, der dem SMA (15)-Indikator entspricht. In dem abgebildeten Fall ist der SMA (15) die Summe der letzten 15 Zählungen der Inputabfolge, wobei jeder der Inputzählungen mit 1/15 multipliziert wird - entsprechend der gezeigten Impulseigenschaft. Angesichts des nun auf dem Intervall von 15 Zählungen berechneten SMA (15) Werts, müssen wir entscheiden, welchen Zeitpunkt wir diesem Wert zuweisen sollten.
Da wir den SMA (15) als einen Durchschnitt der vorigen 15 Input-Zählungen annehmen, sollte der Wert so wie im oberen Diagramm gezeigt, erscheinen, also einem 0-Bar entsprechen. Falls wir den SMA (15) als einen Niedrig-Rate Filter mit einer Impulseigenschaft endlicher Länge akzeptieren, muss also der berechnete Wert unter Berücksichtigung der Filterverzögerung der Barziffer 7 entsprechen, sowie im unteren Diagramm gezeigt.
Durch eine einfache Verschiebung wandeln wir das Diagramm des gleitenden Mittelwerts in ein Diagramm eines Niedrig-Kurs Filters mit Null-Latenzzeit um.
Hinweis: Bei der Verwendung von Null-Latenzzeit Diagrammen verändern sich einige traditionelle Analysemethode leicht in ihrer Bedeutung. So ereignen sich z.B. der Schnittpunkt der zwei MA-Plots mit unterschiedlichen Zeiträumen und der Schnittpunkt der gleichen Plots mit ausgeglichener Verzögerung zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Im zweiten Fall erhalten wir Zeitpunkte des Schnittpunkts, die nur durch die MA-Zeiträume festgelegt sind, jedoch nicht durch ihre Latenz.
Doch zurück zu Abbildung 1: Im unteren Plot erkennt man gut, dass die SMA (15) Kurve, die jüngsten Zählungen des Inputsignals durch den Wert = der Hälfte des durchschnittlichen Zeitraums, nicht erreicht. Es entsteht ein Bereich von 7 Zählungen, wo der SMA (15) Wert nicht definiert ist. Wir können annehmen, dass wir infolge der Verzögerungsausgleich einige Informationen verloren haben, da sich ein mehrdeutiger Bereich herausgebildet hat - doch das ist komplett falsch.
Die gleiche Mehrdeutigkeit findet sich auch im oberen Diagramm (Abb. 1), doch aufgrund der Verschiebung ist sie recht verborgen, dort wo es keine Input-Zählungen gibt. Das MA Diagramm büßt seine Zeitbindung an die Input-Abfolge ein und die Verzögerungsgröße hängt aufgrund der Verschiebung vom MA-Glättungszeitraum ab.
Abb. 1 Impulsantwort des SMA (15)
Wenn man bei der Anwendung eines MA mit unterschiedlichen Zeiträumen alle auftretenden Verzögerungen immer kompensiert, führt das zu Diagrammen mit einer gewissen Zeitbindung an die Input-Abfolge und an einander. Doch jenseits der unbestreitbaren Vorteile, nimmt dieser Ansatz Bereich der Mehrdeutigkeit in Kauf. Der Grund für ihr Auftreten liegt in den allseits bekannten Features der Verarbeitung von Abfolgen mit zeitlichen endlichen Länge, und nicht in Fehler unserer Überlegungen.
Wir stoßen auf Probleme, die sich an den Kanten solcher Abfolgen mit Hilfe von Interpolation-Algorithmen abspielen, unterschiedlichen Filterungen, Glättung usw. Und niemand ist auf die Idee gekommen, den Ergebnisteil durch Verschiebung zu verbergen.
Ich gebe ja zu, dass MA-Diagrammen mit einem gewissen nicht-gezeichneten Teil Filterung korrekter darstellen, doch diese Diagrammen sehen einfach komisch aus. Vom formellen Standpunkt aus gesehen, können wir den Wert des Filters SMA (15), Shift=-7 für Output-Zählungen mit einem Index < 7 nicht berechnen. Gibt es also noch einen Weg, die Zählungen an der Kante der Input-Abfolge nach unten zu glätten?
Versuchen wir eine Filterung dieser Zählungen mit Hilfe desselben SMA-Algorithmus, doch verringern wir seinen Glättungszeitraum bei jedem Bar in Richtung "0". Und wir sollten auch den Verzögerungsausgleich des verwendeten Filters nicht vergessen.
Abb. 2 Veränderter SMA
Abb. 2 zeigt, wie sich in diesem Fall Output-Zählungen mit Indices von 0 bis zu 6 herausbilden. Die Zählungen, die für die Berechnung des Durchschnittswerts hergenommen werden, sind unten in der Abbildung zur besseren Sichtbarkeit mit roten Punkte markiert. Senkrechte Linien geben an, bis zu welcher Output-Zählung dieser Durchschnitt zugewiesen wird. Auf dem "0"-Bar findet keine Verarbeitung statt, der Wert der Input-Abfolge wir der Output 1 zugewiesen. Für die Output-Abfolge mit Indices 7 oder höher, erfolgen die Berechnungen mit dem üblichen SMA (15) Verschiebung =- 7.
Wenn man so einen Ansatz verwendet, ist es ganz klar, dass das Output-Diagramm auf dem Index-Intervall von 0 bis zu 6 bei jedem Erscheinen eines neuen Bars erneut gezeichnet wird - und die Intensität dieser Neuzeichnung nimmt mit abnehmendem Index zu. Zugleich wird auch die Verzögerung für jede Zählung der Output-Abfolge ausgeglichen.
Im analysierten Beispiel haben wir einen Neuzeichnungs-Indikator erhalten, der analog zum Standard-SMA (15) ist, doch mit einer Verzögerung von "0" und extra Informationen an der Kante der Input-Abfolge, die im Standard SMA (15) nicht vorhanden ist. Vor dem Hintergrund dieser Verzögerung von "0" und der extra Informationen als Vorteile, haben wir zwar trotzdem einen Neuzeichnungs-Indikator erhalten, der jedoch mehr Informationen enthält als der Standard-SMA Indikator.
Hier sei auch darauf hingewiesen, dass die Neuzeichnung in diesem Beispiel zu keinerlei katastrophalen Folgen führt. Auf dem entstandenen Plot ist die gleiche Information verzeichnet wie im Standard-SMA, mit ihren Zählungen nach links verschoben.
Im soeben behandelten Beispiel wurde der ungerade SMA-Zeitraum gewählt, der die zeitliche Verzögerung komplett ausgeglichen hat, die für SMA:
t = (N-1)/2 ist,
wobei N ein Glättungszeitraum ist.
Aufgrund der Tatsache, dass bei geraden Werten für 'N' die Verzögerung bei diesem Ansatz nicht vollständig ausgeglichen werden kann und die angebotene Methode zur Glättung der Zählungen an der Kante der Abfolge nicht die einzig mögliche ist, wird die Variante des Indikatoraufbaus hier nur als Beispiel betrachtet und nicht als vollständiger Indikator.
Multi-Zeitrahmen
Auf den MQL4 und MQL5 Webseiten finden sie die sog. Multi-Zeitrahmen Indikatoren. Versuchen wir jetzt herauszufinden, was uns diese Multi-Zeitrahmen bringen. Dazu nehmen wir als Beispiel den "
Angenommen, wir befinden uns im untersten M1 Zeitrahmenfenster und wir zeigen an Öffnen oder Schließen des M30 Zeitrahmen-Werts im selben Fenster an und wenden zur Glättung, SMA (3) an. Wir wissen, dass sich die M30 Zeitrahmen-Abfolge aus der M1 Zeitrahmen-Abfolge durch Samplen des 30. Werts und der Verwerfung der restlichen 29 Werte bildet. Hier kommen Zweifel auf, ob es sinnvoll ist, die M30 Zeitrahmen-Abfolge zu verwenden.
Wenn wir beim M1 Zeitrahmen auf ein gewisses Maß Information zugreifen können, warum sollten wir uns dann mit dem M30 Zeitrahmen beschäftigen, der ja nur ein Dreißigstel dieser Information enthält? In unserem speziellen Fall beseitigen wir absichtlich den Großteil der vorhandenen Information und verarbeiten das, was vom SMA (3) übrig bleibt und zeigen das Ergebnis im M1 Zeitrahmen Quellfenster.
Klar sehen die oben beschriebenen Handlungen reichlich komisch aus. Ist es nicht einfach leichter, den SMA (90) auf eine komplette Abfolge des M1 Zeitrahmens anzuwenden? Die Frequenz des SMA (90) Filterteils auf dem M1 Zeitrahmen gleicht der Frequenz des SMA (3) Filterteils auf dem M30 Zeitrahmen.
Abb. 3 zeigt ein Beispiel der Verwendung des Multi-Zeitrahmen Indikators "iUniMA MTF" auf dem Diagramm EURUSD M1 Währungspaar. Die blaue Kurve ist das Ergebnis der Anwendung von SMA (3) auf die M30 Zeitrahmen Abfolge. In der selben Abbildung ist die rote Kurve das Ergebnis, das wir mit dem normalen "Gleitenden Mittelwert" Indikator bekommen. Also erscheint das Ergebnis der Anwendung des Standard SMA (90)-Indikators natürlicher.
Und außerdem erfordert dies dazu keine speziellen Techniken.
Abb. 3. Verwendung des Multi-Zeitrahmen Indikators
Doch es ist noch eine andere Variante der Anwendung von Multi-Zeitrahmen Indikatoren möglich, wenn eine Information aus dem untersten Zeitrahmen, wie dem aktuellen, auf einem Terminal angezeigt wird Diese Variante kann nützlich sein, wenn man den Umfang der Quotenanzeige weit mehr komprimieren muss als es das Terminal auf dem untersten Zeitrahmen erlaubt. Doch auch hier erhält man keine zusätzlichen Informationen über die Quoten.
Daher ist es einfacher sich dem untersten Zeitrahmen zuzuwenden und die gesamte Datenverarbeitung mit normalen Indikatoren zu machen, und eher nicht mit Multi-Zeitrahmen Indikatoren.
Bei der Entwicklung von angepassten Indikatoren oder Expert Advisors kann es zu speziellen Situationen kommen, bei denen eine Organisation des Zugriffs auf verschiedenen Zeitrahmen-Abfolgen vernünftig und zudem auch die einzig mögliche Lösung ist. Doch auch hier sollten wir daran denken, dass die höheren Zeitrahmen-Abfolgen aus den niedrigen gebildet werden und daher keine weiteren, einmaligen Informationen umfassen
Kerzendiagramme
In Publikationen zur technischen Analyse stoßen wir immer wieder auf begeisterte Verweise auf alles, was mit Kerzendiagrammen zu tun hat. So spricht z.B. der Beitrag "Die Analyse von Kerzen-Muster" davon, dass: "Der Vorteil von Kerzen darin liegt, dass sie Daten so repräsentieren können, dass man auch die Eigendynamik innerhalb der Daten erkennen kann". ... Mit japanischen Kerzendiagrammen können Sie in das "Innere" der Finanzmärkte vordringen, was mit anderen grafischen Methoden nur schwierig zu bewerkstelligen ist.
Und derlei Aussagen finden sich natürlich nicht nur hier. Versuchen wir also herauszufinden, ob wir mit Kerzendiagrammen ins "Innere" der Finanzmärkte vordringen können.
"Niedrig", "Hoch", "Öffnen" und "Schließen" Werte-Abfolgen werden zur Darstellung von Kursen in Form von Kerzendiagrammen verwendet. Erinnern wir uns kurz, um welche Art von Werten es sich hier handelt. "Niedrig" und "Hoch" Werte entsprechen den Minimal- und Maximalkurswerte im Zeitraum eines gewählten Zeitrahmen. Der "Öffnen" Wert entspricht dem ersten bekannten Wert der Kurse im analysierten Zeitraum. Der "Schließen" Wert entspricht dem letzten bekannten Wert der Kurse im analysierten Zeitraum. Was ist damit gemeint?
Zunächst einmal, dass es irgendwo Marktkurse gibt, aus denen sich "Niedrig", "Hoch", "Öffnen" und "Schließen" Abfolgen bilden. «Niedrig», «Hoch», «Öffnen» und «Schließen» Werte sind in dieser Methode ihrer Bildung nicht streng an Zeit geknüpft. Außerdem gibt es keine Möglichkeit, ursprüngliche Kurse via dieser Abfolgen wieder herzustellen. Am interessantesten ist, dass die gleiche Kombination an «Niedrig», «Hoch», «Öffnen» und «Schließen» Werten auf jedem bar in jedem Zeitrahmen aus einer unendlichen Anzahl an Varianten der ursprünglichen Kursabfolge gebildet werden kann. Diese Schlussfolgerungen sind trivial und beruhen auf allseits bekannten Tatsachen.
Daher ist die ursprüngliche Information, wenn man Marktkurse in Form von Kerzendiagrammen heranzieht, unwiederbringlich verzerrt. Bei Anwendung rein mathematischer Methoden der Analyse einer Bewertung des Kursverhaltens jeder der «Niedrig», «Hoch», «Öffnen» oder «Schließen» Abfolgen, sind die Ergebnisse nicht mit Marktkursen verknüpft, sondern schlicht an ihre verzerrte Abbildung. Trotz alledem müssen wir zugeben, dass sich Kerzendiagramme großer Beliebtheit erfreuen
Kann man das irgendwie erklären Die Antwort liegt vielleicht darin, dass anfangs das Ziel der Darstellung von Kursen in Form von Kerzendiagrammen eine schnelle visuelle und intuitive Marktanalyse bedeutete, und keine Anwendung von mathematischen Analysemethoden auf Kerzendiagramme.
Um also verstehen zu können wie die Darstellung von Kursen in Form von Kerzendiagrammen in der technischen Analyse verwendet werden kann, werfen wir kurz einen Blick auf die Theorie zur Mustererkennung, die der menschlichen Entscheidungsmethode weit näher ist, als die formellen mathematischen Analysemethoden.
Abbildung 4 zeigt, gemäß der Theorie zur Mustererkennung, ein vereinfachtes Schema der Entscheidungsfindung. In diesem Fall kann eine Entscheidung eine Definition des Start- oder Endmoments eines Trends sein und die Entdeckung der optimalen Moments zur Öffnung einer Position von Zeit-Momenten, usw.
Abb. 4. Schema der Entscheidungsfindung
Wie in Abb. 4 gezeigt, werden die ursprünglichen Daten (Kurse) vorläufig behandelt und aus ihnen in Block 2 signifikante Merkmale gebildet. In unserem Fall handelt es sich bei diesen Werten um «Niedrig», «Hoch», «Öffnen» und «Schließen». Auf die Vorgänge in Block 1 und 2 haben wir keinen Einfluss. Auf der Terminal-Seite sind nur die Merkmale vorhanden, die uns sowieso schon zur Verfügung stehen. Diese Merkmale gelangen dann zu Block 3, wo aufgrund dieser Merkmal dann Entscheidungen getroffen werden.
Algorithmen zur Entscheidungsfindung können unter strenger Befolgung der Spezifikationen in die Software oder auch manuell implementiert werden. Wir können derartige Algorithmen entwickeln und auch bis zu einem gewissen Grad implementieren, aber wir können keine signifikanten Merkmale aus der analysierten Kursabfolge wählen, da uns diese Abfolge nicht zur Verfügung steht.
Vom Standpunkt der Anhebung der Wahrscheinlichkeit die richtige Entscheidung zu treffen ist der entscheidende Schritt die Wahl der signifikante Merkmale und in ihrer entscheidenden Menge - doch diese wichtige Möglichkeit haben wir nicht . Und deshalb ist es hier sehr schwierig, auf die Zuverlässigkeit dieser oder jener Erkenntnis der Marktsituation Einfluss zu nehmen, da selbst der fortschrittlichste Algorithmus zur Entscheidungsfindung auch nicht in der Lage ist, die Nachteile im Zusammenhang mit einer nicht optimalen Auswahl von Merkmalen zu kompensieren.
Was ist denn überhaupt ein Algorithmus zur Entscheidungsfindung, gemäß dieses Schemas? In unserem Fall ist er eine Reihe von Regeln, die in der Forschung der Kerzendiagrammanalyse publiziert wurde. Zum Beispiel die Definition der Arten an Kerzendiagrammen, die Darlegung der Bedeutung, was ihre verschiedenen Kombinationen bedeuten, usw..
Unter Bezugnahme auf die Theorie zur Mustererkennung können wir schlussfolgern, dass die Kerzendiagramm-Analyse zum Schema dieser Theorie passt, wir jedoch keinerlei Grund haben, mit Sicherheit sagen zu können, dass die Wahl der «Niedrig», «Hoch», «Öffnen» und «Schließen» Werte als bedeutsame Merkmale das Optimum ist. Zudem kann eine nicht optimale Wahl an Merkmalen die Wahrscheinlichkeit, in einem Analyseprozess von Kursen auch wirklich die richtige Entscheidungen zu treffen, erheblich schmälern.
Um zum Zitat von oben zurückzukommen: Wir können ziemlich sicher sagen, dass eine Kerzendiagramm-Analyse wohl kaum bis ins "Innere der Finanzmärkte vordringen" würde oder die "Eigendynamik innerhalb der Daten erkennen kann" erkennen kann. Ganz im Gegenteil: ihre Wirksamkeit, verglichen mit anderen Methoden der technischen Analyse kann ernsthafte Zweifel aufkommen lassen.
Fazit
Die technische Analyse ist ein reichlich konservatives Feld. Die Formulierung der grundlegenden Axiome der technischen Analyse hatte ihren Ursprung bereits im 18. und 19. Jahrhundert - und die Grundlagen haben sich bis heute nur unwesentlich verändert. Doch haben sich gleichzeitig im vergangenen Jahrzehnt die globalen Marktstrukturen während seiner Entwicklung drastisch verändert. Die Entwicklung des Online-Handels hat maßgeblich zur Art des Marktverhaltens beigetragen.
Vor diesem Hintergrund, werden uns der Einsatz der bekanntesten und beliebtesten Theorien und Methoden klassischer technischer Analyse eben nicht zuverlässig eine ausreichende Handels-Effizienz garantieren.
Nichtsdestotrotz kann sich die Verfügbarkeit von Computern und das Interesse am Handeln auf Märkten, das sich bei Menschen unterschiedlichster Berufe zeigt, nur anregend auf die Entwicklung der technische Analysemethoden auswirken. Es ist ganz klar, dass eine moderne Analyse des aktuellen Marktes die Entwicklung weitaus exakterer und empfindlicherer Analysetools benötigt.
Übersetzt aus dem Russischen von MetaQuotes Ltd.
Originalartikel: https://www.mql5.com/ru/articles/174
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Dieser Artikel wurde von einem Nutzer der Website verfasst und gibt dessen persönliche Meinung wieder. MetaQuotes Ltd übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der dargestellten Informationen oder für Folgen, die sich aus der Anwendung der beschriebenen Lösungen, Strategien oder Empfehlungen ergeben.





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Presseschau
newdigital, 2014.02.13 15:46
3 Arten der Forex-Analyse (basierend auf dem dailyfx Artikel)
Fundamental
Bei der fundamentalen Forex-Analyse geht es vor allem um den Zinssatz der Währung. Andere fundamentale Faktoren wie das Bruttoinlandsprodukt, die Inflation, das verarbeitende Gewerbe und das Wirtschaftswachstum werden ebenfalls berücksichtigt. Ob diese anderen fundamentalen Veröffentlichungen gut oder schlecht sind, ist jedoch weniger wichtig als die Frage, wie sich diese Veröffentlichungen auf den Zinssatz des betreffenden Landes auswirken.
Bei der Prüfung der fundamentalen Meldungen sollten Sie bedenken, wie sich diese auf die künftige Entwicklung der Zinssätze auswirken könnten. Wenn Anleger risikofreudig sind, folgt das Geld der Rendite, und höhere Zinsen könnten mehr Investitionen bedeuten. Wenn Anleger eine risikoscheue Mentalität haben, verlassen sie die Renditen, um in sichere Währungen zu investieren.
Technische Analyse
Bei der technischen Analyse am Devisenmarkt werden Muster in der Kursentwicklung untersucht, um den wahrscheinlichsten Zeitpunkt und Ort für den Ein- und Ausstieg aus einem Handel zu bestimmen. Daher ist die technische Devisenanalyse eine der am häufigsten verwendeten Analysearten.
Da es sich bei Devisen um einen der größten und liquidesten Märkte handelt, geben die Kursbewegungen auf einem Diagramm im Allgemeinen Aufschluss über verborgene Angebots- und Nachfrageniveaus. Andere Verhaltensmuster, z. B. welche Währungen am stärksten tendieren, können durch die Betrachtung des Preisdiagramms ermittelt werden.
Andere technische Studien können durch die Verwendung von Indikatoren durchgeführt werden. Viele Händler bevorzugen die Verwendung von Indikatoren, da die Signale leicht abzulesen sind und den Devisenhandel vereinfachen.
Sentiment
Das Forex-Sentiment ist eine weitere, weit verbreitete Form der Analyse. Wenn die Stimmung überwiegend in eine Richtung tendiert, bedeutet dies, dass die große Mehrheit der Händler bereits auf diese Position festgelegt ist.
Da wir wissen, dass es einen großen Pool von Händlern gibt, die bereits GEKAUFT haben, werden diese Käufer zu einem zukünftigen Angebot von Verkäufern. Das wissen wir, denn irgendwann werden sie den Handel beenden wollen. Das macht den EUR/USD-Kurs anfällig für einen starken Rückschlag, wenn diese Käufer umkehren und verkaufen, um ihre Geschäfte zu beenden.
Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung, Renditen von Staatsanleihen usw. vorherzusagen, wohin sich die Kurse entwickeln könnten. Dies kann durch die Betrachtung von Mustern in vergangenen Wirtschaftsnachrichten oder durch das Verständnis der wirtschaftlichen Situation eines Landes geschehen.
Kurzfristig vs. Mittelfristig vs. Langfristig
Die Entscheidung, welchen Zeitrahmen wir verwenden sollten, hängt hauptsächlich davon ab, wie viel Zeit Sie dem Markt täglich widmen können. Je mehr Zeit Sie täglich für den Handel zur Verfügung haben, desto kleiner ist der Zeitrahmen, mit dem Sie handeln können, aber die Entscheidung liegt letztendlich bei Ihnen.
Kurzfristiger Handel bedeutet im Allgemeinen die Platzierung von Geschäften mit der Absicht, die Position innerhalb desselben Tages zu schließen, was auch als
"Day Trading" oder "Scalping" bezeichnet wird, wenn Geschäfte sehr schnell eröffnet und geschlossen werden. Aufgrund der Geschwindigkeit, mit der Geschäfte eröffnet und geschlossen werden, verwenden kurzfristige Händler kleine Zeitrahmen (Stunden-, 30-Minuten-, 15-Minuten-, 5-Minuten-, 1-Minuten-Charts).
Mittelfristige Trades oder "Swing Trades" bleiben in der Regel für einige Stunden bis zu einigen Tagen offen. Übliche Zeitrahmen für diese Art des Handels sind Tages-, 4-Stunden- und Stunden-Charts.
Beim langfristigen Handel werden die Trades für Tage, Wochen, Monate und möglicherweise Jahre offen gehalten. Wochen- und Tagescharts sind bei langfristigen Händlern sehr beliebt. Wenn Sie ein Teilzeit-Händler sind, ist es vielleicht sinnvoll, mit dem langfristigen Handel zu beginnen, der weniger Zeit in Anspruch nimmt.
Diskretionäres vs. automatisiertes Handeln
Diskretionäres Handeln bedeutet, dass ein Händler nach eigenem Ermessen Trades eröffnet und schließt. Er kann jeden der oben genannten Handelsstile verwenden, um eine Strategie zu entwickeln und diese dann durch die Platzierung jedes einzelnen Handels umzusetzen.
Die erste Herausforderung besteht darin, eine gewinnbringende Strategie zu entwickeln, aber die zweite (und möglicherweise schwierigere) Herausforderung besteht darin, die Strategie gewissenhaft durch dick und dünn zu verfolgen. Die Psychologie des Handels kann eine ansonsten gewinnbringende Strategie zunichte machen, wenn Sie Ihre eigenen Regeln während der Krisenzeit brechen.
Der automatisierte oder algorithmische Handel erfordert die gleiche Zeit und das gleiche Engagement für die Entwicklung einer Handelsstrategie wie ein diskretionärer Händler, aber dann automatisiert der Händler den eigentlichen Handelsprozess. Mit anderen Worten: Die Computersoftware eröffnet und schließt die Geschäfte selbstständig, ohne dass der Händler eingreifen muss. Dies hat drei Hauptvorteile. Erstens spart der Händler eine Menge Zeit, da er den Markt nicht mehr so genau beobachten muss, um Geschäfte einzugeben. Zweitens werden die Emotionen aus dem Handel genommen, da ein Computer in Ihrem Namen Geschäfte eröffnen und schließen kann. Das bedeutet, dass Sie Ihre Strategie buchstabengetreu befolgen und nicht von ihr abweichen können. Und drittens können automatisierte Strategien 24 Stunden am Tag und 5 Tage in der Woche handeln, so dass Ihr Konto jede Gelegenheit nutzen kann, die sich ihm bietet, unabhängig von der Tageszeit.
Forex-Charts lesen lernen
Die technische Analyse gilt als eine der einfachsten Möglichkeiten, den Devisenmarkt zu analysieren. Sie beinhaltet die Analyse von Diagrammen und Grafiken, um künftige Kursbewegungen von Währungen zu ermitteln, und unterscheidet sich erheblich von der Fundamentalanalyse, da sie keine Analyse von Devisennachrichten, Berichten oder anderen wirtschaftlichen Veröffentlichungen erfordert, um künftige Kursbewegungen festzustellen.
Der Weg zum technischen Analysten
Der erste Schritt auf dem Weg zu einem erfolgreichen technischen Analysten ist das Erlernen des Lesens von Devisencharts. Im Folgenden finden Sie einige einfache Schritte, die jeder Händler unternehmen sollte, wenn er mit der technischen Analyse anfängt:
Wenn Sie ein Währungspaar analysieren, müssen Sie auf einen vorherrschenden Trend achten. Beginnen Sie mit Charts, die langfristige Daten (z. B. Tage, Wochen und Monate) enthalten und über mehrere Jahre zurückreichen. Solche Charts enthalten eine umfassende Menge an Daten und vermitteln so ein viel klareres Bild davon, wie sich das Währungspaar entwickelt, als wenn Sie kurzfristige Charts (5 Minuten, 15 Minuten, 30 Minuten oder eine Stunde) verwenden. Diese zusätzlichen Daten machen auch die technischen Indikatoren wesentlich stabiler und zuverlässiger.
Wie man einen Trend erkennt
Um einen Trend zu erkennen, schauen Sie sich einfach die Grafik vor Ihnen an und entscheiden Sie, ob der Kurs stärker steigt als fällt oder umgekehrt. Trends können flach oder steil, wochenlang oder jahrelang sein. Üben Sie sich darin, Trends zu erkennen und den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem der Trend seine Richtung ändert.
Auch wenn Sie ein kurzfristiger Scalper oder Daytrader sind, der nicht länger als eine Stunde handeln möchte, ist es wichtig, Trends zu erkennen. Das Erkennen eines Trends ist einer der besten Schritte, die ein Händler unternehmen kann, um präzisere und profitablere Geschäfte zu tätigen.
Wenn Sie einen Trend in einem langfristigen Chart erkannt haben, können Sie diesen Trend mit dem Trend vergleichen, den Sie in den kurzfristigen Charts gefunden haben. Innerhalb des vom vorherrschenden Trend vorgegebenen Pfades werden Sie feststellen, dass es eine Vielzahl von kurz- und mittelfristigen Trends gibt. Insgesamt folgt das Muster in der Grafik einem bestimmten Pfad, der durch den langfristigen Trend vorgegeben ist.
Identifizierung von Unterstützungs- und Widerstandsniveaus
Nach diesem Punkt müssen Sie die Unterstützungs- und Widerstandsniveaus ausfindig machen. In der technischen Analyse werden diese als "Unter-" und "Obergrenze" eines Diagramms betrachtet und sind Schlüsselstellen auf einem Diagramm, an denen sich der Kurs ständig weigert, sie zu durchbrechen. Der Kurs erreicht einen Höchststand oder ein Tal, nach dem er nicht mehr weiter steigt, sondern seine Richtung ändert. Je häufiger dies geschieht, desto stärker sind die Unterstützungs- und Widerstandsniveaus.
Zeichnen Sie eine gerade Linie, die durch die meisten Unterstützungspunkte verläuft. Zeichnen Sie eine weitere Linie, wenn Sie die meisten Widerstandspunkte durchqueren. Auf diese Weise erhalten Sie ein klares Bild des Preiskanals bzw. des Weges, dem der Trend des Währungspaares folgt. Dies ist ein äußerst leistungsfähiges und doch unglaublich einfaches Instrument zur Bestimmung des zukünftigen Kursverlaufs einer Währung.
Was ist ein Range Bound?
Wenn eine "Range Bound" auftritt, bedeutet dies einfach, dass die Unterstützungs- und Widerstandsniveaus so stark sind, dass die Bewegungen des Graphen in einem Seitwärtsmuster zu "hüpfen" scheinen. Dies ist jedoch in 80 % der Fälle der Fall, und viele Händler ziehen es vor, innerhalb der Kanäle zu handeln.
Ausbruch aus einem Preiskanal
Wenn ein Währungspaar aus einem Kurskanal ausbricht, fällt es in einigen Fällen in den Kanal zurück, in anderen gewinnt es an Schwung und bewegt sich weiter. Die letztgenannte Bewegung ist besser als "Momentum-Markt" bekannt und stellt eine alternative Möglichkeit dar, mit der Kursspanne zu handeln: indem man einen Einstiegsauftrag für den Ausbruch des Kurses entweder unter oder über den Kanal erteilt.
Durch das, was ich in Ihren Artikeln lese, fühle ich mich weniger unwissend. Ich hoffe, es ist wahr. Jedenfalls danke