Die BNPP Marktanalysten werfen noch einmal einen näheren Blick auf die Rede der Vorsitzenden der US-Notenbank Janet Yellen beim Economic Club of New York.
"Die Rede der Vorsitzenden beim Economic Club of New York war erkennbar zurückhaltend. Yellen beschrieb die Konjunktur seit Jahresbeginn als recht uneinheitlich und verwies auf Risiken wie das eher schwache Weltwirtschaftswachstum, die Entwicklungen in China und die Rohstoffpreisaussichten. Aufgrund der Zweifel am Wachstumsausblick und der niedrigeren Inflationserwartungen ist der Inflationsausblick unsicherer geworden. Yellen bezweifelt, dass der Anstieg der Kerninflation von Dauer ist".
"Auch wir schätzen die Inflation eher zurückhaltend ein, da es am US-Arbeitsmarkt kaum Lohndruck gibt und die Inflation in anderen Ländern eher fällt. Yellen machte wiederholt deutlich, dass dies für maßvolle Zinserhöhungen spricht. Wir vermuten, dass sie erst abwarten will, bis sich die internationalen Märkte und Rohstoffpreise stabilisieren, und einen zu starken US-Dollar vermeiden will".
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"Aber warum wählte sie dann derart moderate Worte? Ihre eigenen Leitzinsprognosen hatte die Fed bereits gesenkt, und an den Märkten hält man höhere Zinsen heute für noch unnötiger. Vielleicht plädierte Yellen für eine noch zurückhaltendere Geldpolitik, doch wäre das eine plötzliche Richtungsänderung kurz nach der letzten Offenmarktausschusssitzung. Eher schon dürfte es ihr darum gegangen sein, Führungsstärke zu zeigen. Schließlich waren andere Offenmarktausschussmitglieder in letzter Zeit für höhere Zinsen bereits im April eingetreten. Fest steht, dass Yellen keine so frühe Zinserhöhung wünscht".
"Anders als manche ihrer Kollegen denkt Yellen vielleicht globaler, insbesondere beim Thema Inflation. Wer nur die Ziele der Fed im Blick hat – niedrige Arbeitslosigkeit und etwa 2% Inflation – kann leicht für höhere Zinsen eintreten. Aber selbst die aktuelle Arbeitslosenquote von 5,0% hat die Inflation nicht steigen lassen. Yellen sagte, dass die Fed die langfristige Arbeitslosenquote möglicherweise überschätzt hat, aber von ihr hängt die Teuerung am Ende ab. Dies wäre ein Argument für die von ihr favorisierten maßvollen Zinserhöhungen".
"Wir halten eine Zinserhöhung im April für nahezu ausgeschlossen, doch im Juni könnte es nach wie vor so weit sein. Immer mehr spricht dafür, dass die Zinsen in diesem Jahr nur einmal erhöht werden".


